Aktuell sind unsere Scharfschützen (SSch) aus den Kompanien herausgelöst und in einem SSchZg zusammengefasst.

Dieser besteht aus ZgTrp, 1. und 2. SSchGrp zu je drei Trupps in der Stärke von je 3 Mann.

  • Taktische Gründe: Das Bataillon kann durch zugsweisen Einsatz eindeutige Schwerpunkte setzen (Aufklärung, Überwachung, Feuerunterstützung…)
  • Ausbildungstechnische Gründe: erleichterte, vereinheitlichte Aus- und Weiterbildung im Baon, Förderung des Korpsgeistes, interessantere und zielgerichtetere Nutzung der Ausbildungszeit

Begriffe: (international)

Scharfschütze ist ein speziell ausgebildeter Soldat mit den Aufgaben Aufklärung, Bekämpfung feindlicher Hochwertziele, Feuerleitung. Der Einsatz erfolgt vor allem auf Einheits- und Verbandsebene.

Der Scharfschütze führt ein SSG (69) und agiert mindestens in Verbindung mit einem ebenfalls zum SSch ausgebildeten Beobachter. Reichweite der Waffe ist – je nach Kaliber – bis 1500 Meter.

Der Zielfernrohrschütze ist ein speziell ausgebildeter Soldat, eingesetzt auf Teileinheitsebene (Zug!). Seine Aufgaben sind Aufklärung und Bekämpfung von Zielen außerhalb der Reichweite anderer Waffen der Gruppe oder des Zuges. Führt meist ein halbautomatisches ZF-Gewehr, Reichweite bis 600 Meter, Identifizierung und Niederhalten bis 800 m.


Warum eingangs diese Begriffsklärung?

Ich würde unsere SSch als eine Mischung der beiden Ersteren ansehen, in Bezug auf ihrer

  1. Ausbildung
  2. Leistungsfähigkeit
  3. Ausrüstung

Ad 1: Wir haben in unseren Reihen SSch mit Ausbildung alter Art sowie neuer Art (Einsatzführung, Einsatzdauer, Überlebensfähigkeit, Gerät…), kaum zur Feuerleitung ausgebildet.

Ad 2: Psychische und physische Belastbarkeit sind aufgrund der Altersstruktur doch sehr unterschiedlich.

Ad 3: Die reale Einsatzschussweite SSG69 liegt eher bei 600 m (munitionsbedingt) für unsere Mischaufgaben aber mehr als ausreichend, keinerlei Nachtsichtfähigkeit, mangelndes FM-Gerät für längeren abgesetzten Einsatz, kein GPS

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Voraussetzungen für die Ausbildung zum SSch

  • Weitreichende militärische Grundfähigkeiten
  • Überdurchschnittliche Schießleistungen oder das Potential dazu,
  • Körperliche Fitness ist von höchster Wichtigkeit, auch der Wille diese auch nach dem aktiven Militärdienst zu erhalten, kein „Sprintertyp“ eher der „Ausdauertyp“, Leidensfähigkeit
  • Taktisches Verständnis bis zur Kp-Ebene
  • Geduld, zieht sich durch all seine Tätigkeitsbereiche,
  • Reife hängt nicht vom Alter ab. SSch soll sich seine Verantwortung bewusst sein, diese auch übernehmen, Entscheidungen treffen und die Konsequenzen tragen.
  • Nichtraucher! Raucher werden durch ihre Sucht leicht abgelenkt. Man riecht den Rauch (Gegenjagd). Beeinträchtigung der Nachtsichtfähigkeit (20-40% je nach Höhenlage)
  • kein Brillenträger
  • Rechtsschütze
  • Disziplin und Intelligenz
  • Teamfähigkeit

Wenn die Mehrzahl dieser Bedingungen erfüllt werden , dann wird der potentielle SSch in folgenden Gebieten ausgebildet:

  1. Schiessfertigkeit
  2. Beobachten
  3. Entfernungsermittlung
  4. Orientieren
  5. Tarnen und Täuschen
  6. Marsch, Pirsch (Stalk), Ausweichen
  7. Spezielles SSch-Wissen (Munitionswirkung, Ballistik, FM, Feuerleitung, Einsatzdokumentation…)

Schlussbemerkung:

Die SSch unseres Baons sind durch ihre Ausbildung und Ausrüstung mit Masse ihren Aufgaben als SSch/ZF-Schützen gewachsen und sehr gut bis gut motiviert.

HOFBAUER Artur, Hptm und KdtSSchZg

Mehr Bilder dazu

Das Scharfschützenwesen im JgB NÖ

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